Ernst Cassirer (1874-1945) war ein deutscher Philosoph und Kulturtheoretiker. Er wurde in Breslau, Schlesien, geboren und studierte in Berlin. Cassirer war ein bedeutender Vertreter des Neukantianismus und wird auch der Marburger Schule zugeordnet.
Cassirer ist besonders bekannt für seine Philosophie der symbolischen Formen. In seinem Hauptwerk "Philosophie der symbolischen Formen" (1923-1929) untersuchte er die Rolle von Symbolen und Symbolbildung in der menschlichen Kultur. Er argumentierte, dass die verschiedenen Kulturbereiche - wie Sprache, Kunst, Mythos und Wissenschaft - symbolische Formen sind, die es dem Menschen ermöglichen, die Welt zu verstehen und in ihr zu handeln.
Cassirer war auch stark von der Gestaltpsychologie und der Relativitätstheorie beeinflusst. Er sah den Menschen als ein symbolisches Tier, das seine Wahrnehmung und sein Denken durch symbolische Konstruktionen vermittelt. In diesem Sinne betrachtete Cassirer die Kultur als eine grundlegende Dimension des menschlichen Lebens.
Im Jahr 1933 emigrierte Cassirer aufgrund der nationalsozialistischen Machtergreifung nach Schweden, später in die USA. Dort wurde er Professor an der Yale University. In den USA hielt er Vorträge und schrieb weiterhin über Philosophie und Kultur.
Ernst Cassirer hinterließ einen bedeutenden Einfluss auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts. Sein interdisziplinärer Ansatz und seine Betonung der Bedeutung von Symbolen in der menschlichen Kultur haben viele andere Denker beeinflusst und seine Arbeiten werden auch heute noch viel diskutiert.
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